Ein moderner Lkw sammelt kontinuierlich Daten über seinen Standort, das Fahrverhalten sowie den Zustand und die Effizienz sämtlicher Systeme – um nur einige Aspekte zu nennen. Die Lkw sind mit Cloud-Diensten verbunden, sodass die Daten schnell und nahtlos in Echtzeit an den Kunden geliefert werden können. Transportunternehmen können so datenbasiert arbeiten und sowohl ihre Effizienz als auch ihre Sicherheit optimieren. 

Diese Daten nutzen TRATON’s Marken seit mehreren Jahren, sowohl zur Unterstützung ihrer Serviceangebote als auch bei der Entwicklung neuer Komponenten. 

„Wir setzen Konnektivität vorrangig ein, um das Betriebsverhalten unserer Produkte zu analysieren und Reparatur- sowie Wartungsprozesse durch fundierte Erkenntnisse und Informationen zu unterstützen. Die Konnektivität ermöglicht auch eine Vielzahl digitaler Dienste, die Kunden, Fahrer und Partner im Transportökosystem unterstützen“, sagt Jonas Jepson, Portfolio Manager Digital Services bei TRATON.

Standardisierung für tiefere Einblicke 

Die enorme Menge an Daten, die von 1,15 Millionen vernetzten Fahrzeugen gesammelt werden, ist natürlich ein wertvolles Gut für die Marken von TRATON – aber sie hat das Potenzial, noch wertvoller zu werden. Sobald eine standardisierte Arbeitsweise eingeführt ist, fungiert diese Art des Vorgehens als modulares System für Konnektivität und die aggregierten Daten können von der gesamten Gruppe genutzt werden. Mehr Daten bedeuten bessere Daten, so Jepson: 

„Wenn lediglich zwei Beobachtungen vorliegen, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen, ob die Daten die tatsächlichen Gegebenheiten abbilden. Liegen hingegen tausend Beobachtungen vor, erhöht sich die Aussagekraft der Daten deutlich. Eine größere Stichprobe ergibt verlässlichere Fakten“, erläutert Jepson. 

Eine größere Stichprobe ergibt verlässlichere Fakten.

Er führt weiter aus: „Das Sammeln von Daten aus einer breiteren globalen Perspektive ermöglicht ein besseres Verständnis regionaler Unterschiede. Ein Lkw, der Zuckerrohr in Südamerika transportiert, wird zum Beispiel anders altern als ein Lkw, der in extremer Kälte betrieben wird.“ 

Globale Daten für globale Verbesserungen 

Es wird daran gearbeitet, einen Standard für alle TRATON-Fahrzeuge zu etablieren. „In Europa folgen wir Standards, die wir gerade nach China und später nach Nordamerika übertragen“, sagt Jepson. 

Wenn die Gruppe mit globalen Daten arbeiten kann, wird die Fähigkeit, Komponenten zu produzieren, weiter verbessert, was letztendlich zu noch wettbewerbsfähigeren Produkten führt. Die aus den gesammelten Daten gewonnenen Erkenntnisse werden wertvoll bei der Entwicklung standardisierter und modularer Teile. 

„Wenn wir eine neue Komponente entwickeln, muss sie besser sein als die vorherige. Diese Verbesserung ist nur möglich, wenn man weiß, wie gut die vorherige war. Zum Beispiel muss man Dinge wissen wie, wann sie ausfällt und wie sie ausfällt. Dieses Sammeln von Erfahrungen ist entscheidend, um bessere Komponenten zu produzieren“, sagt Jepson. 

Infografik eines Lkw, der Daten an die Cloud sendet, mit Schwerpunkt auf Datenerfassung (z. B. Telematik, Flottenbetrieb) und Datennutzung (z. B. Wartungsmeldungen, optimierte Routenplanung).
Das vernetzte Fahrzeug-Ökosystem von TRATON sammelt Echtzeitdaten von Lkw, verarbeitet diese in der Cloud und liefert Erkenntnisse zur Verbesserung des Flottenbetriebs, der Wartung und der Routenplanung.

Führend bei zukünftigen Transportlösungen 

Dank umfassender Branchenkenntnisse ist TRATON in der Lage, seine Kunden gezielt auf zukunftsweisende Transportlösungen wie Elektrofahrzeuge vorzubereiten und sie kompetent beim Wandel der Transportbranche zu begleiten. 

„Wir sind hervorragend darin, effiziente Tools zu entwickeln, die Kunden beim Wechsel von Verbrennungsmotoren zu Elektrofahrzeugen unterstützen. Anhand von Daten lässt sich analysieren, zu welchen Zeitpunkten und unter welchen Bedingungen ein Umstieg auf Elektrofahrzeuge wirtschaftlich sinnvoll ist. Zudem können die Ladekosten ermittelt und verschiedene Werkzeuge zur Standortsuche von Ladestationen genutzt werden. In neuen Technologiebereichen, in denen Kunden wenig Erfahrung haben, bieten wir Fachwissen und Unterstützung an. Und all dies wird durch die Nutzung unserer Daten möglich“, sagt Jepson. 

Wenn Jepson in die Zukunft blickt, lautet seine Vision wie folgt: „Das Ziel ist es, effizientere Feedbackschleifen sowie unterstützende Systeme bereitzustellen, die allen Beteiligten im Ökosystem zur passenden Zeit relevante Informationen liefern.“

Wie vernetzte Fahrzeuge funktionieren

 

  • Die Fahrzeuge sind mit Sensoren und Systemen ausgestattet, die Informationen sammeln.  

  • Verschiedene Sensoren sammeln Daten und liefern Statusinformationen über den Motor, die Bremsen, das Getriebe, den Reifendruck, den Kraftstoffverbrauch und vieles mehr.  

  • GPS ermöglicht die Überwachung der Position des Fahrzeugs. Es ermöglicht Fahrern beispielsweise, Informationen über Vorschriften für verschiedene Gebiete durch Geofencing-Technologie zu erhalten sowie eine Fahrthistorie zu erstellen.  

  • Das Telematiksystem sammelt alle Daten und überträgt sie in die Cloud, sodass die Daten in Echtzeit für alle interessierten Stakeholder verfügbar sind.  

  • Zu den Vorteilen für den Kunden zählen die rechtzeitige Erkennung von Servicebedarfen und die Möglichkeit für Flottenmanager, sowohl ihre Lkw als auch das Fahrverhalten ihrer Fahrer zu überwachen. Für Hersteller liefern diese Daten detaillierte Erkenntnisse über die Fahrzeuge, die in die Entwicklungsarbeit einfließen können. 

  • Wussten Sie, dass Scania schon 2011 als erster Lkw-Hersteller die Konnektivität als Standardfunktion in allen Lkw einführte?

Infografik, die die Vorteile der intelligenten Fahrzeugtechnologie für Hersteller (z. B. modulare Teile, kontinuierliche Verbesserung) und Kunden (z. B. Wartungsmeldungen, Fahrzeugüberwachung) veranschaulicht.
TRATON nutzt intelligente Fahrzeugtechnologie, um Herstellern durch standardisierte Teile und kontinuierliche Verbesserungen Vorteile zu verschaffen und bietet Kunden gleichzeitig Wartungsmeldungen, optimierte Routen und Echtzeitüberwachung für mehr Effizienz und Zuverlässigkeit.

Drei Anwendungen von Fahrzeugdaten bei den Marken der TRATON GROUP

Elektrifizierung mit Hilfe von datenbasierten Analysen 

Fahrzeugdaten dienen nicht nur der Aufrechterhaltung des Lkw-Betriebs und der Überwachung des Fahrverhaltens, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Klimaauswirkungen im Transportgewerbe. Ein Beispiel dafür ist die Arbeit, die Scania zusammen mit dem schwedischen Unternehmen Axel Johnson geleistet hat. Scania führte datenbasierte Analysen durch, die zeigten, wie die Transportflüsse von Axel Johnson mit größtmöglicher Effizienz elektrifiziert werden könnten. Mit Konnektivität und Daten sicherte Scania ein optimiertes Transportsystem mit vielen Möglichkeiten, wie digitalen Schlössern und Nachtlieferungen. 

Beschleunigung der Entwicklung autonomer Lkw durch Datenaustausch 

Die Entwicklung autonomer Lkw erfordert viele Trainingsdaten, die von den Algorithmen genutzt werden, um zu lernen, wie man Lkw sicher steuert. 2025 wurde MAN der erste Lkw-Hersteller, der Sensor- und Fahrdaten aus der Entwicklung des autonomen Fahrens zu Forschungszwecken veröffentlichte. Mit den Daten kann die Entwicklergemeinschaft nun bessere Algorithmen für hochautomatisiertes Fahren erstellen. 

Datengetriebene präventive Wartung verbessert die Betriebszeit 

Wie alle Marken von TRATON hat International Fahrzeugdaten genutzt, um intelligente digitale Dienste für seine Kunden zu entwickeln. Ein herausragendes Beispiel ist die International 360 Plattform, die Eigentümern und Flottenmanagern datengetriebene präventive Wartungswarnungen und aktuelle Statusinformationen zu Fahrzeugen im Service bietet. Einer der vielen Kunden, die diesen Service schätzen, ist Koch Trucking. „International weiß genau, was wir brauchen, damit wir unsere Technologie und die Informationen, die wir als Unternehmen benötigen, anpassen können“, sagte Todd Wright, Director of Maintenance bei Koch Trucking.