Wie das modulare System von TRATON die Kreislaufwirtschaft voranbringen kann
Das TRATON Modular System (TMS) kann die Kreislaufwirtschaft voranbringen, Abfall reduzieren und so das Engagement des Konzerns für mehr Nachhaltigkeit stärken. In diesem Artikel erklären die Nachhaltigkeitsexperten von TRATON, wie das gelingen kann.
In der Vergangenheit war finanzielles Wachstum oftmals mit einem erhöhten Ressourcenverbrauch verbunden. Doch durch Elektrifizierung und eine zirkuläre Denkweise während des gesamten Produktkreislaufs kann und sollte diese Verbindung überwunden werden. Um dies zu erreichen, setzt TRATON zunehmend auf Kreislaufwirtschaft.
Modularität erleichtert die Kreislaufwirtschaft
Modularität schafft hervorragende Voraussetzungen für die Kreislaufwirtschaft. Mit weniger, aber dafür standardisierten Teilen, die von allen Marken innerhalb der Gruppe genutzt werden, wird TRATON den Bereich der Wiederaufbereitung und andere nachhaltige Serviceangebote ausbauen.
Da mehr Fahrzeugteile wiederverwendet werden, hat diese Arbeitsweise auch das Potenzial, den Rohstoffverbrauch zu senken.
Was bedeutet Zirkularität?
Kurz gesagt bedeutet Zirkularität, dass ein Produkt nicht weggeworfen wird, wenn es nicht mehr funktioniert. Stattdessen wird es so konzipiert und hergestellt, dass es wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet oder recycelt werden kann. Dieser Ansatz trägt auch dazu bei, Produktionsabfälle zu reduzieren.
Zirkuläres Design legt den Grundstein für eine Kreislaufwirtschaft
Modularität allein garantiert jedoch noch keine Kreislaufwirtschaft.
„Damit aus Modularisierung Kreislaufwirtschaft wird, müssen wir Produkte unter Berücksichtigung der Kreislaufwirtschaft gestalten, um die Wiederaufbereitung und andere zirkuläre Dienstleistungen weiter ausbauen. Deshalb haben wir im Rahmen des Produktentwicklungsprozesses Kreislaufziele festgelegt und arbeiten markenübergreifend daran, Wiederaufbereitung und andere zirkuläre Services systematisch voranzutreiben“, sagt Karol Gobczynski, Global Head of Climate & Circular bei TRATON.
Gobczynski sagt außerdem, dass neben dem zirkulären Design auch ein klar definierter Business Case für jedes Projekt erforderlich sei.
Die Wiederaufarbeitung bildet den Ausgangspunkt
Kreislaufwirtschaft ist aber nicht nur ein Plus für die Umwelt, sondern eröffnet auch wirtschaftliche Chancen. Durch die Verlängerung der Produktlebensdauer, einer geringeren Abhängigkeit von neu gewonnenen Rohstoffen und der verbesserten Ressourceneffizienz lassen sich Kosten senken. Das schafft zugleich eine solide Grundlage für die Ausweitung bestehender Kreislaufdienstleistungen wie Wiederaufarbeitung und Wiederverwendung – und eröffnet Raum für neue Geschäftsmodelle, etwa im Bereich der Umnutzung.
REPURPOSE: Mehrwert durch Wiederverwendung
Bestehende Produkte, Komponenten oder Teile werden aus ihrem ursprünglichen Einsatzbereich herausgelöst und erhalten durch eine neue Funktion einen zusätzlichen Nutzen – etwa indem sie in einem anderen Kontext weiterverwendet werden.
TRATON hat die Wiederaufarbeitung als optimalen Ausgangspunkt identifiziert.
„Wir wollen die erfolgreichsten bestehenden Beispiele aus dem Bereich der Wiederaufbereitung ausbauen. Wir haben eine markenübergreifende Task Force, die gezielt daran arbeitet, die Einnahmen daraus und aus anderen zirkulären Dienstleistungen zu steigern“, sagt Gobczynski.
Auch die Kunden profitieren von der Kreislaufwirtschaft
Neben den bereits erwähnten Vorteilen für die Umwelt und der verbesserten Ressourceneffizienz für das Unternehmen sieht Gobczynski auch erhebliche Vorteile für die Kunden:
„Durch die Bereitstellung von wiederaufbereiteten und wiederverwendbaren Komponenten und Teilen können wir die Kosten für unsere Kunden senken. Das ist für uns ein profitables Geschäft, bei dem wir gleichzeitig die Kunden in den Mittelpunkt stellen können. Durch die Wiederaufarbeitung und Wiederverwendung der Komponenten können wir die Kosten senken. Es besteht also ein großes Potenzial, das Geschäft auszubauen und die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens zu erhöhen.“
Wir wollen die erfolgreichsten bestehenden Beispiele aus dem Bereich der Wiederaufbereitung ausbauen.
Karol GobczynskiGlobal Head of Climate & Circular bei TRATON
Eine effizientere Produktion bedeutet weniger Abfall
Neben der Verbesserung der Nachhaltigkeit von Produkten und Komponenten schafft die Einführung eines Kreislaufkonzepts auch die Voraussetzungen für eine den ökologischen Fußabdruck bei Produktion und Logistik zu verringern.
„Das TRATON Modular System wird die Produktion effizienter machen – und dadurch Abfälle reduzieren“, sagt Philipp Lassernig, Leiter des Group Environment Teams, das sich konzernweit mit Umweltthemen rund um die Aktivitäten von TRATON beschäftigt.
„TMS hat das Potenzial, unsere eigenen Prozesse deutlich nachhaltiger zu gestalten“, so Lassernig weiter. „Es macht unser Produktionsnetzwerk effizienter und reduziert dadurch den ökologischen Fußabdruck, auch bei den logistischen Abläufen: Wenn ein Teil in mehreren Fabriken verfügbar ist, kann man einfach die nächstgelegene auswählen.“
TMS hat das Potenzial, unsere eigenen Prozesse deutlich nachhaltiger zu gestalten. Es macht unser Produktionsnetzwerk effizienter und reduziert dadurch den ökologischen Fußabdruck.
Philipp LassernigExpert Group Environment bei TRATON
Ausblick: Wie eine zirkuläre Zukunft für TRATON aussehen könnte
Für Lassernig sieht eine ideale Zukunft, in der TMS vollständig eingeführt ist, so aus: „In einem Traum-Szenario verfügen wir über genau die Produktionskapazität, die wir benötigen, und nutzen jede Maschine mit ihrer vollen Kapazität. Außerdem produzieren wir keinen Abfall, denn alles, was heute Abfall ist, ist dann Teil eines Kreislaufsystems.“
Laut Gobczynski würde sich TMS auch jenseits der Produktion positiv auswirken:
„Damit kann TRATON zu einer stärker kreislauforientierten Gesellschaft beitragen. In dieser treiben Wiederaufarbeitung und andere Kreislaufdienstleistungen Innovationen voran, steigern den Kundennutzen und ermöglichen die Entwicklung von Kompetenzen. Die TRATON-Marken steigern ihren Umsatz und ihre Rentabilität durch Kreislaufdienstleistungen. Dies gelingt, indem sie innovative und hochwertige Lösungen anbieten, die die Lebensdauer und Betriebszeit, den Umsatz und die Leistung für alle unsere Kunden verlängern und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die Menschen und unseren Planeten haben. Diese vielversprechenden Möglichkeiten und die Zusammenarbeit zwischen den Marken geben mir viel Energie für meine tägliche Arbeit.“
Die kontinuierliche Einführung des TRATON Modular Systems ist ein zentraler Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit – nicht nur in der Produktion, sondern auch darüber hinaus. Der Übergang zur Kreislaufwirtschaft ist entscheidend für eine nachhaltige Zukunft – und TRATON treibt ihn mit Nachdruck voran.
Kreislaufwirtschafts-Initiativen bei den TRATON-Marken
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Erfolgreiche Integration von wiederaufbereiteten Getrieben
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Wiederaufbereitete Teile: eine Erfolgsgeschichte für International
Jedes Jahr vertreibt International 3.000 wiederaufbereitete Teile. Ziel ist es, 20 Prozent des Teileumsatzes mit wiederaufbereiteten Teilen zu erzielen.
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Produktive Zusammenarbeit mit der Universität
Um seine Kapazitäten im Bereich der Kreislaufwirtschaft auszubauen, ist Volkswagen Truck and Bus eine Partnerschaft mit der Universität des Bundesstaates Rio de Janeiro eingegangen. Die Zusammenarbeit ermöglichte es, spezifische Kurse über Kreislaufwirtschaft und Design zu entwickeln. Diese Initiative half den Teams von VWTB, Nachhaltigkeit stärker zu berücksichtigen und Prozesse zu überdenken. Weitere Informationen